Das gut versteckte Arthouse-Kino im weltberühmten Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei.

Mittwoch, 24. Juli, 18:00 Uhr: Gesang der Spinnenfrau – Ein Tanztheater-Projekt
auf Basis der chinesischen Sage
„Reise nach Westen“

Idee, Gesamtleitung, Konzeption: Yun Hsueh Li
Komposition: Pan, Shiau Nan
Libretto: FormosaLi
Dirigent: Gee, Lee
Choreographie: Yu-Feng Huang
Produktion: BelCanto con Piano duo e Musizi

Eintritt 5€

Ivo

Regie: Eva Trobisch

109 min / FSK folgt

Die ambulante Palliativpflegerin Ivo blickt dem nahenden Tod jeden Tag ins Auge. Mit pragmatischer Professionalität unterstützt sie Schwerstkranke in intimsten Momenten und schreckt nicht vor dem Wunsch des assistierten Suizids zurück – auch nicht, als er von ihrer engen Freundin Solveigh kommt. Angelehnt an das Schaffen der Berliner Schule, gleitet der Film durch den Alltag einer starken Persönlichkeit, meidet dabei jegliche Moral und Dramatik und ist stattdessen ganz bei den Menschen, ihren Beziehungskonflikten, Sehnsüchten und letzten Wünschen.

PROJEKT BALLHAUSPLATZ

Regie: Kurt Langbein

95 min / FSK folgt

2010 katapultiert sich Sebastian Kurz per Geilomobil ins Zentrum der Aufmerksamkeit, kurz darauf ist er Integrationsstaatsekretär, Außenminister, ÖVP-Chef und schließlich 2017 Kanzler. Der Weg an die Spitze war akribisch geplant, unlautere Mittel inklusive. Die Macht über den Staat war in der Hand ein paar weniger Menschen, seinen „Prätorianern“, wie sie sich selbst bezeichneten. Die Medien, zunächst skeptisch, liegen Kurz bald zu Füßen. In Deutschland feiert die Bild-Zeitung den „Klartext-Kanzler“ aus Österreich bis heute. Man möchte meinen, ein Comeback stehe im Raum, während in Österreich die Aufarbeitung gerade erst in die Gänge kommt. Kurt Langbein rekonstruiert in PROJEKT BALLHAUSPLATZ präzise den von langer Hand geplanten Aufstieg von Sebastian Kurz. Eine Collage aus Archivmaterial und Interviews mit Wegbegleiter*innen und Kritiker*innen dekonstruiert den Masterplan dahinter und zeigt die Methoden, die Kurz von der Jungen O¨VP ins Bundeskanzleramt führten. Der Film erzählt den Aufstieg und Fall eines Bewunderten, dessen Geheimnis so furchtbar und banal ist, wie die Welt eines Selbstberauschten nun einmal funktioniert. Mit einer Politik zum reinen Selbstzweck, um Macht zu erweitern und zu zementieren.

LA CHIMERA (ital. OmU)

Regie: Alice Rohrwacher

134 min / ab 12 Jahren

Italien in den 80er Jahren. Das Plündern alter etruskischer Gräber ist so lukrativ wie verboten. Der seltsame Brite Arthur ist als Wünschelrutengänger der große Trumpf der wilden Truppe von „Tombaroli“, die die etrurische Erde auf der Suche nach antiken Schätzen umgraben: Grabbeigaben von unermesslichem Wert, gemacht für die Seelen der Verstorbenen, nicht für die Augen der Menschen. Doch Arthur jagt nicht der Chimäre vom schnellen Geld nach. Seine Chimäre sieht aus wie die Frau, die er verloren hat, Beniamina. Um sie zu finden, fordert er die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem heraus, auf der abenteuerlichen Suche nach jenem Tor zum Jenseits, von dem die Mythen sprechen. Eines Nachts stößt Arthur unerwartet auf eine etruskische Schatzkammer. Angesichts der unermesslichen Fülle und atemberaubenden Schönheit scheinen sich die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Heiligem und Handfestem, Leben und Tod neu zu ordnen. Ist Arthurs Suche an ihr Ende gelangt? „La Chimera“, nach „Glücklich wie Lazzaro“ der neue Film von Alice Rohrwacher, ist ein Wunder in der besten Tradition des italienischen Kinos: Magisch, tief, burlesk, bodenständig und fantastisch, philosophisch, komödiantisch und dramatisch, bewegende Liebesgeschichte und ungestümes Abenteuer. Wunderbar gefilmt von Hélène Louvart und meisterhaft montiert von Nelly Quettier, brilliert Josh O’Connor („The Crown“) als melancholischer Grabräuber in einem umwerfenden Ensemble mit Carol Duarte, Vincenzo Nemolato, Alba Rohrwacher und der großen Isabella Rosselini.

KINDS OF KINDNESS (engl. OmU)

Regie: Yorgos Lanthimos

164 min / ab 16 Jahren

Nach dem Erfolg des vierfachen Oscar®-Gewinners POOR THINGS bringt Yorgos Lanthimos nun sein neuestes exzentrisches Meisterwerk auf die große Leinwand: KINDS OF KINDNESS. Die zweifache Oscar®-Preisträgerin Emma Stone spielt die Hauptrolle an der Seite des Oscar®-nominierten Jesse Plemons, des Oscar®-nominierten Willem Dafoe, Margaret Qualley, der Oscar®-nominierten Hong Chau sowie Joe Alwyn, Mamoudou Athie und Hunter Schafer. KINDS OF KINDNESS erzählt drei unterschiedliche Geschichten auf einzigartige Weise: Von einem getriebenen Mann, der versucht, die Kontrolle über sein Leben zu erlangen; von einem beunruhigten Polizisten, dessen auf See vermisste Frau nach ihrer Rückkehr ein anderer Mensch zu sein scheint; und von einer entschlossenen Frau, die jemanden finden muss, der dazu bestimmt ist, ein großer spiritueller Führer zu werden.

MAXXXINE (engl. OmU)

Regie: Ti West

105 min / ab 18 Jahren

Ein langer, blutiger Weg zum Ruhm. Mitte der Achtzigerjahre bekommt Pornostar Maxine Minx (Mia Goth) endlich ihre große Chance in Hollywood. Doch ein geheimnisvoller Privatdetektiv und die grausamen Morde eines Serienkillers in ihrem Umfeld sorgen dafür, dass ausgerechnet jetzt ihre unheilvolle Vergangenheit ans Licht kommen könnte. Das mörderische Grauen hinter den Schlagzeilen des sogenannten „Texas Pornhouse Massacre“, das Maxine (Mia Goth) in X nur knapp überlebt hat, ist für sie nur noch eine düstere Erinnerung im Rückspiegel. Mittlerweile ist sie eine gefragte Porno-Darstellerin und bekommt 1985 sogar die Gelegenheit, den Sprung nach Hollywood zu schaffen und mit einer Hauptrolle im neuen Horrorfilm von Elizabeth Binder (Elizabeth Debicki) endlich ein „echter“ Star zu werden. Es ist eine Chance, die sie sich nicht nehmen lassen will – weder vom berüchtigten Serienmörder Night-Stalker, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt, noch von den Ermittlungen eines geheimnisvollen Privatdetektivs (Kevin Bacon) zu ihrer düsteren Vergangenheit.

Open Air, Freitag 26. Juli, 21:30 Uhr: THE FALL GUY (dt. Fassung)

Regie: David Leitch

125 min / ab 12 Jahren

Colt Seavers ist Stuntman. Man sprengt ihn in die Luft, schießt auf ihn, zerschmettert ihm die Knochen und wirft ihn aus großer Höhe aus dem Fenster – alles zu unserer Unterhaltung. Nach einem Unfall, der seine Karriere fast beendet hätte, muss Colt einen vermissten Filmstar aufspüren, eine Verschwörung aufklären, die Liebe seines Lebens zurückgewinnen – und ganz nebenbei seinen normalen Job machen. Was soll da schon schiefgehen?

Open Air, Mittwoch 31. Juli, 21:30 Uhr: SCHLEIMKEIM – OTZE UND DIE DDR VON UNTEN

Regie: Jan Heck

96 min / FSK folgt

Schleimkeim — eine Punkband, die die Subkultur in der DDR verwirklichte. Diese Band der 80er- und frühen 90er-Jahre war bunt, laut und vor allem: sie beugte sich nicht dem System. Damit beschäftigte sich Regisseur Jan Heck, als er den Werdegang der Band von ihrem Aufblühen bis zu ihrem Ende filmisch nachvollzog. Mit dem Fokus auf Frontmann Dieter „Otze“ Ehrlich durchschreitet SCHLEIMKEIM mehrere Bedeutungsebenen. Durch Zeitdokumente und Interviews mit verbliebenen Bandmitgliedern und Angehörigen entsteht eine dokumentarische Collage, welche Musik erfahrbar und den Preis der Freiheit sichtbar macht.

Open Air, Mittwoch 24. Juli, 21:30 und Samstag 27. Juli  21:30 Uhr: OH LA LA – WER AHNT DENN SOWAS? (dt. Fassung)

Regie: Julien Hervé

92 min / ab 12 Jahren

Die Familie Bouvier-Sauvage blickt voller Stolz auf eine lange aristokratische Ahnenreihe zurück. Als die einzige Tochter bekannt gibt, den Sohn eines einfachen Peugeot-Händlers heiraten zu wollen, ist man wenig entzückt. Beim ersten Aufeinandertreffen der Schwiegereltern in spe auf dem Château der Adelsfamilie merken beide Seiten schnell, dass sie nicht nur Wein- und Autovorlieben, sondern Welten trennen. Zu allem Überfluss überrascht das künftige Brautpaar die Eltern auch noch mit DNA-Tests, die mehr über die Herkunft der Anwesenden verraten! Oh la la, nun droht die Stimmung vollends zu kippen, denn die Ergebnisse entpuppen sich als explosives Pulverfass, das so manchen Stammbaum zu Fall und die Hochzeit zum Platzen zu bringen droht.

Freitag, 9. August 21h:

Leipzig- Premiere WEG anschl. FALLENDE BLÄTTER

Wir zeigen die Leipzig Premiere von WEG (28min) in Anwesenheit des Regisseurs Stephan Seidel im Anschluß gibt es FALLENDE BLÄTTER (81min)

WEG (GONE) (dt. Fassung mit engl. UT)
Regie: Stephan Seidel
28 min / FSK tba

Zwei Paare treffen sich zum Picknick auf einem Hügel. Als es dunkel wird, verabschieden sie sich und gehen getrennte Wege. Nachdem Moritz stürzt und das Bewusstsein
verliert, ist seine Freundin verschwunden. Er versucht sie telefonisch zu erreichen, aber nur die Mailbox antwortet. Auch als er die Freunde anruft, mit denen sie zuvor picknicken waren, wissen die offenbar nicht, wo Julia geblieben sein könnte. Als Moritz Julias Fahrrad angeschlossen neben seinem findet, entscheidet er sich, Julia weiter im Wald zu suchen, bis er sich in der Düsternis verliert. Bald sind Äußeres und Inneres für ihn kaum noch zu unterscheiden.
Der Film wurde hauptsächlich in Leipzig gedreht.

FALLENDE BLÄTTER (dt. Fassung)
Regie: Aki Kaurismäki
81 min / ab 12 Jahren

FALLENDE BLÄTTER erzählt von zwei einsamen Menschen (Alma Pöysti und Jussi Vatanen), die zufällig im nächtlichen Helsinki aufeinander treffen. Beide sind auf der Suche nach der ersten, einzigen und endgültigen Liebe ihres Lebens. Der Weg zu diesem ehrenwerten Ziel wird erschwert durch die Alkoholsucht des Mannes, verlorene Telefonnummern, die Unkenntnis des Namens und der Adresse des jeweils anderen – und nicht zuletzt durch die allgemeine Tendenz des Lebens, denjenigen, die ihr Glück suchen, Steine in den Weg zu legen. Diese sanfte Tragikomödie, die bereits als verschollen galt, kann als „vierter Teil“ von Aki Kaurismäkis Arbeitertrilogie (Schatten im Paradies, Ariel und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik) angesehen werden.